Schwangerschaft und Schilddrüsenunterfunktion

Bei bekannter Unterfunktion und laufender Therapie vor der Schwangerschaft ist zu beachten, dass der Bedarf während der Schwangerschaft steigt und die Levothyroxin-Dosis erhöht werden sollte. Am besten sollten die Schilddrüsenhormone alle 4 bis 8 Wochen kontrolliert werden.

Sollte eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) während der Schwangerschaft neu auftreten, ist sie nicht leicht zu erkennen. Häufig werden die Symptome als Beschwerden der Schwangerschaft interpretiert. Genaue Kenntnisse über die Symptome helfen Ihnen, rechtzeitig mit ihrem Arzt darüber zu sprechen.

 

Die häufigsten körperlichen Beschwerden bei Unterfunktion sind:

  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Schwäche

  • Gewichtszunahme

  • Niedriger Blutdruck und niedriger Puls

  • Heiserkeit

  • Kälteüberempfindlichkeit

  • Verstopfung

  • Trockene Haut, vermehrter Haarausfall und brüchige Nägel

  • Erhöhte Blutfettwerte

Die häufigsten psychischen Beschwerden bei Unterfunktion sind:

  • Depressive Verstimmung

  • Gedächtnisschwäche

  • Desinteresse und Unlust

Therapie:

Levothyroxin: Durch eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen werden mögliche Komplikationen während der Schwangerschaft beseitigt. Bei bestehender Unterfunktion und laufender Hormontherapie steigt der Bedarf während der Schwangerschaft und deshalb sollte besonders in den ersten 20 Wochen das TSH in Abständen von 4 Wochen kontrolliert werden. Nach der Entbindung sinkt der Bedarf wieder – das TSH sollte dementsprechend eingestellt werden.

 

Jodzufuhr: Ab der 10. bis 12. Schwangerschaftswoche ist die kindliche Schilddrüse in der Lage, Jod aufzunehmen und Schilddrüsenhormon zu produzieren. Aus diesem Grund steigt der Jodbedarf während der Schwangerschaft. Eine ausreichende Jodzufuhr von 200 µg täglich und eine unauffällige Stoffwechsellage sind für eine normale körperliche und geistige Entwicklung des Fetus unbedingt notwendig.