Schilddrüsenmedikamente
Schilddrüsenmedikamente:
-
Levothyroxin
-
Liothyronin
-
Thiamazol
-
Propylthiouracil
-
Natrium Perchlorat
-
Kaliumjodid
Levothyroxin wird zur Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt. Es wirkt wie das körpereigene Schilddrüsenhormon T4. Es hat Einfluss auf die Zellentwicklung und das Wachstum, steigert den Energieumsatz, reguliert die Körpertemperatur und beschleunigt den Stoffwechsel.
Liothyronin dient der Überbrückung der hypothyreoten Phasen vor einer Radiojodtherapie beim Schilddrüsenkarzinom. T3 allein ist für die Dauertherapie nicht geeignet.
Thiamazol gehört zur Gruppe der Thyreostatika und wird zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion angewendet. Es hemmt dosisabhängig den Aufbau von Schilddrüsenhormon in der Schilddrüse bei Blockierung der Schilddrüsenperoxidase.
Propylthiouracil (PTU) hemmt wie Thiamazol dosisabhängig in der Schilddrüse den Aufbau von Schilddrüsenhormonen bei Blockierung der Schilddrüsenperoxidase. Außerdem hemmt PTU die im Körper stattfindende Umwandlung der Hormonvorstufe Thyroxin in die aktive Form des Schilddrüsenhormons Trijodthyronin (T3).
Natrium Perchlorat (Irenat) blockiert die Aufnahme von anorganischem Jod in die Schilddrüse und bremst dadurch die Überfunktion des Organs.
Kaliumjodid in Tablettenform schützt die Schilddrüse bei Nuklearkatastrophen. Bei einem Atomreaktorunfall kann radioaktives Jod freigesetzt und in der Folge durch die Nahrung aufgenommen oder eingeatmet werden. Kaliumjodid-Tabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse. Durch die hohe Jodmenge wird die Schilddrüse für mehrere Tage blockiert und außer Funktion gesetzt (Wolff-Chaikoff-Effekt). Radioaktives Jod wird dadurch schnell ausgeschieden – so kann Schilddrüsenkrebs vermieden werden.